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Kasualien

Im Leben der meisten Menschen gibt es vier Ereignisse, bei denen sie mit Kirche in Berührung kommen können:

Taufe, Konfirmation, Trauung und Bestattung.

Solche Anlässe werden als so genannte Kasualien bezeichnet (lat.: Kasus = Fall).
Die obgenannten Feiern sind Gottesdienste, die den meisten Kirchenmitgliedern trotz Kirchenferne geläufig sind. Allerdings reicht die Palette der Kausal- oder Amtshandlungen weit über diese vier Anlässe hinaus. Dazu gehören die Einweihung eines Gemeinschaftsgrabes, die Ordination einer Pfarrperson, die Installation von kirchlichen Amtsträgerinnen und Amtsträgern in ihr jeweiliges Amt, usw.

Denkbar wären auch Feiern an anderen Wendepunkten im Leben. Beispielsweise anlässlich eins Berufsabschlusses, zu einem Stellenantritt, bei der Pension, wenn jemand auswandert, usw. Hierfür kennen wir aber keine Tradition, auf die landeskirchliche Pfarrerinnen und Pfarrer zurückgreifen könnten. In heutiger Zeit wird immer mehr nach solchen Möglichkeiten gefragt und es ist wichtig, das Gespräch mit Ihrer zuständigen Pfarrperson zu suchen.

Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung kann auch ohne Mitwirkung der Kirche begangen werden. Es gibt keine Notwendigkeit, zu konfirmieren. Die Kirchenmitgliedschaft ist nicht davon abhängig. Wer heiratet muss sich nicht kirchlich trauen lassen. Und auf dem Friedhof sind neben dem Pfarrer / der Pfarrerin längst auch freie Trauerredner tätig.

Worauf es jedoch aus kirchlicher Sicht bei Kausalien ankommt ist folgender Anspruch: Die Lebenswirklichkeit der Menschen soll mit dem in Verbindung gebracht werden, was der Auftrag der Kirche ist – nämlich mit der Bibel und dem christlichen Glauben. Jeder Mensch braucht eine Sicht, Perspektive, Massstäbe und Vorbilder für sein Verhalten und Handeln, damit er seine Gegenwart und Zukunft gestalten kann.
Christlicher Glaube ist von Jesus bestimmt und von der Überzeugung, dass er für das Leben jedes Einzelnen Bedeutung hat.

In diesem Sinne sind Kausalien für uns Christenmenschen zwar nicht zwingend notwendig aber trotzdem wichtig für die Entwicklung einer eigenen Spiritualität, einer eigenen Glaubenspraxis.

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